HANDS ON – DAS NEUE ALTE BEDÜRFNIS NACH BERÜHRUNG

HANDS ON – DAS NEUE ALTE BEDÜRFNIS NACH BERÜHRUNG

Die wohltuende Nähe in Form einer Massage lindert Stress und tut der Stimmung gut. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass das beliebte Massieren ebenso wie Kuscheln das körpereigene Abwehrsystem stärkt. Massagen sind also keineswegs „out“, wenn es darum geht, neue Spa Konzepte zu entwickeln.

Wir berühren Handys, Fernbedienungen und Touchscreens, doch „echte“ Berührungen unter Erwachsenen und gesunde Körperkontakte werden zunehmend seltener. Der Wiener Arzt, Physiologe und Buchautor Cem Ekmekcioglu, der als Professor an der Medizinischen Universität Wien lehrt, stellt sogar die Diagnose „zunehmende Berührungsarmut“, an der unsere Gesellschaft chronisch leide. Selbst Menschen in festen Partnerschaften, so Ekmekcioglu, würden immer stärker an einem Mangel an regelmäßigen Streicheleinheiten und angenehmen Körperkontakten leiden. Aus ärztlicher Sicht ist das ein Grund, sich um die Gesundheit unserer Gesellschaft Sorgen zu machen.

Wenn das Gehirn nicht ausreichend mit wohltuenden Berührungen versorgt wird, kann es laut dem Physiologen Ekmekcioglu Störungen entwickeln, die uns anfällig für Burnout, Bluthochdruck und andere Stresserkrankungen macht. Auch das Immunsystem wird durch die fehlenden Hautberührungen mit der Zeit geschwächt.

Massagen stillen das Bedürfnis nach Berührung

Berührung tut uns also gut und kann sogar noch mehr: nämlich die Gesundheit des Menschen erhalten. Wer – aus welchen Gründen auch immer- darauf verzichten muss, kann sich Berührung in Form von Massagen gönnen. Dass der Wunsch nach Berührung tatsächlich häufig Triebfeder für eine Wellness-Anwendung ist, hat eine Umfrage zu Wellness und Körperkontakt von ZDFzoom, dem Dokumentations- und Reportage-Formats des Zweiten Deutschen Fernsehens ergeben.

Die von Forschern des Haptik-Labors der Universität Leipzig durchgeführte Studie zeigte, dass Personen, die im Alltag auf wohltuende Berührungen verzichten müssen, häufiger das Bedürfnis nach einer Wellnessanwendung haben als öfter „geknuddelte“ Mitmenschen. Das gilt ganz besonders für die Gruppe der 70- bis 85-jährigen, die doppelt so oft wie jüngere Befragte wohltuende körperliche Berührungen vermissen.

Auch die Gruppe der Singles genießt bei körperbetonten Wellnessanwendungen besonders den Aspekt des Berührtwerdens. Wer hier weniger Defizite in seinem Leben hat, genießt hingegen eher die aus einer Anwendung resultierende Entspannung. Die Umfrageergebnisse gelten übrigens für Männer wie Frauen gleichermaßen.

Warum Massagen so gut tun?

Warum eine Massage Körper und Seele besonders gut tut, hat handfeste medizinische Gründe. Durch das Massieren lässt sich über Umwege das parasympathische Nervensystem, also der für Wohlbefinden und Entspannung „zuständige“ Teil des Nervensystems, positiv beeinflussen: Die Atmung wird durch die Massage tiefer; Lymphfluss, Durchblutung, Verdauung und andere Stoffwechselvorgänge werden angeregt. Auch die Produktion von Glückshormonen (Endorphinen) wird dadurch in Schwung gebracht. Der Ausstoß von Stresshormonen hingegen geht durch das Massieren zurück.

Berührungen als Chance für Wellnesshotels

Welche Konsequenzen ergeben sich nun daraus für Betreiber von Wellnessdestinationen und für Spa Konzepte? Vor allem die Erkenntnis, dass der Wunsch nach Berührung als menschliches Grundbedürfnis stets und unabhängig von allen Wellnesstrends ein „Verkaufsschlager“ ist und auch in Zukunft bleiben wird. Tourismusberater raten daher gerade bei begrenzten Ressourcen davon ab, in breiten Umfang in Wellness auf Hightech-Basis zu investieren und auf Entspannung „aus der Steckdose“ zu setzen. Seien es nun vielfältige Massagemaschinen, Chi-Maschine, Farblichtlampen oder Brainlight-Artikel für „sofortigen Stressabbau“ – all das kann den direkten, wohltuenden Kontakt zwischen Gast und Therapeuten sowie die menschliche Zuwendung, wie etwa beim Massieren, nicht ersetzen.

Setzen Sie auf die richtigen Behandlungen!

Angesichts dieser Tatsachen erstaunt es nicht, dass Massagen in der Hitliste der beliebtesten Spa-Anwendungen an erster Stelle stehen. Das bestätigte etwa eine von der französischen Fachzeitschrift „Emotion Spa Magazin“ breit angelegte Umfrage, bei der es um die Vorlieben der Spa-Besucher in Sachen Wellness geht: Als unangefochtene Nummer 1 entpuppte sich bei den befragten Gästen der französischen Wellness- und Spa-Hotels die Massage, die in der Untersuchung klar als Lieblingsanwendung hervorging.
Von dieser Beliebtheit der Massage gilt es zu profitieren. Eine ganz wichtige Voraussetzung dafür sind wirklich qualifiziertes Personal und ein gut abgestimmtes Behandlungsangebot. Es sollte nicht nur die klassischen Massagen umfassen, sondern auch ein oder mehrere ganz besondere Highlights: selbst entwickelte Massagen, die sozusagen ein Alleinstellungsmerkmal sind, ein Markenzeichen eines Spas, das es exklusiv nur hier gibt, was auch eine entsprechende Preisgestaltung erlaubt.

2021-01-13T18:51:36+00:0010.03.2020|Unkategorisiert|Kommentare deaktiviert für HANDS ON – DAS NEUE ALTE BEDÜRFNIS NACH BERÜHRUNG