DIGITAL HEALTH VS. SPA

DIGITAL HEALTH VS. SPA

Auswirkungen der Digitalisierung auf den Spa- und Wellnessmarkt

Welche Rolle haben Spa und Wellness in einer zunehmend von digitaler Gesundheit dominierten Zukunft? Dass diese Rolle sehr groß sein wird, zeigen schon die enorm wachsenden Investitionen in diesem Segment. Besonders die internationalen Investitionen steigen rasant an.

Einige der größten privaten Investmentdeals in diesem Bereich gingen 2016 in China über die Bühne. Ganz vorne mit dabei waren die chinesischen Unternehmen Ping An Good Doctor und Babytree (Max Partners). Besonders rasant entwickelt sich Babytree, die größte Eltern-Website Chinas, die sich auf den lukrativen 54-Milliarden-Dollar Markt des Landes für Produkte rund um Schwangerschaft und Kleinkinder konzentriert. Die Website ist eine in China überaus beliebte Kommunikationsplattform für (werdende) Eltern und vertreibt erfolgreich Bildungsprodukte wie DVDs, Spielzeug oder interaktive Erziehungsratgeber. Das Unternehmen mit Sitz in Peking ist strategischer Partner von Mattel, Inc.

Hotelprojekte und die Digitalisierung der Wellnesswelt

Dieser Trend in Richtung digitale Gesundheit macht auch vor Spa und Wellness nicht halt. Investoren in Hotelprojekte müssen daher auch diese gewachsenen Ansprüche der Gäste bei der Spa-Planung und beim Thema „interaktive Raumkonzepte“ berücksichtigen.

Das Fitnesstracking, neue Onlinedienste und digitale Coaches werden die Spa Konzepte der Zukunft bestimmen. Quantified Self ist ein Begriff, den sich Investoren in Hotelprojekte gut merken sollten. Das Sammeln von Vitaldaten hat die technische Spielwiese längst verlassen und ist mittlerweile ein Megatrend. Das zeigt etwa eindrucksvoll Onduo, das Gemeinschaftsprojekt des französischen Pharma-Riesen Sanofi mit Google für Patienten mit Diabetes Typ 2.

Megatrend für Gesundheitshotels

Anbieter von Tracking-Geräten für Gesundheitsdaten haben das Hotel, bzw. Planer von Spa Konzepten als neue Zielgruppen entdeckt. Mit gutem Grund: Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des deutschen Digitalverbands Bitkom sind 32 Prozent der Deutschen bereit, als Hotelgast ihre Gesundheitsdaten herzugeben. Besonders Männer sind davon angetan und wollen ihre Werte oft auch mit denen anderer Hotelgäste vergleichen. Experten sind sich daher einig: Der Tourismus wird in den kommenden Jahren enorm von digitalen Gesundheitstrends profitieren.

Digital Health in Alltag eines Hotels

Wie könnte nun der „digitale“ Tag eines Hotelgastes aussehen? Dieser wird bereits am Morgen nach dem Aufstehen mit digitalen Infos über Herzfrequenz, Blutdruck, Blutzucker oder Vitaminstatus versorgt. Begleitet wird er vom digitalen „Personal Coach“ seines Hotels. Dieser gibt Ratschläge, wie man seinen Urlaubstag möglichst gesundheitsbewusst verbringen kann: mit richtiger Bewegung, Ernährung und Entspannung.

Bereits heute kann ein Wellnesshotel mittels modernem Fitnesstracking „Digital Health“ anbieten – inklusive Erfolgskontrolle. Die digitalen Messgeräte verschweigen schließlich nichts. Sie legen dem Gast hieb- und stichfeste Informationen über seinen Gesundheitszustand und die erreichten Verbesserungen vor. Davon profitiert auch der Hotelier, der diese Zusatzleistungen rund um „Digital Health“ in sein Verkaufsprogramm aufnehmen kann.

Die Gästebindung kann davon ebenfalls etwas mitnehmen. So lässt sich der Gast, der ein Diätprogramm im Hotel absolviert hat, auch nach seiner Rückkehr nach Hause mittels digitalem Coaching weiter betreuen, um die Gewichtsabnahme stabil zu halten.

Die Möglichkeiten der Anwendungen sind überaus breit gestreut und werden digitale Gesundheit für Hoteliers und Investoren immer interessanter machen. Wer diese Gelegenheit nützen möchte, sollte in einem ersten Schritt die neuen digitalen Möglichkeiten in das bereits existierende Wellness-, Fitness- und Entspannungsangebot seines Hauses integrieren. Unbedingte Voraussetzung dafür ist motiviertes, qualifiziertes Personal, das den digitalen Coach professionell in den Hotelalltag einbindet.

Die weltweit größten privaten Investmentdeals im Digital-Health-Bereich nach Investitionssumme für das Jahr 2016 (in Millionen US-Dollar)

500 / Onduo (Google)
500 / Ping An Good Doctor
448 / Babytree (Max Partners)
400 / Oscar (Khosla Ventures)
220 / Human Longevity, Ic. (Startup+Health)
160 / Clover (Greenoaks)
151 / Meet you (Matrix Partners)
145 / iCarbonX (VCANBIO)
120 / ThalmicLabs (Intel Capital)
100 / Kernel

Quelle: Statista 2016

2021-01-13T18:52:31+00:0024.04.2017|Unkategorisiert|Kommentare deaktiviert für DIGITAL HEALTH VS. SPA